10 Mythen zum Thema Barfußschuhe

Huhu, Barfußschuhe! So können Dich einige Deine Verwandten, unbekannte "Experten" in Internet-Diskussionen und andere mehr oder weniger sachkundige Personen verängstigen. Die Wahrheit mag subjektiv sein, wir können Dir allerdings zumindest schreiben, woran wir glauben, damit Du Dir dann Deine eigene Meinung bilden kannst.

Wir sind zwar Verkäufer von Barfußschuhen, doch wir (und sogar unsere Kinder) tragen diese Schuhe selbst, haben damit eigene Erfahrungen und haben in den letzten Jahren eine große Menge von Barfußschuhmodellen probiert.

Wir sind keine Ärzte (und daher dürfen wir keine medizinischen Räte geben), wir arbeiten aber mit Spezialisten, denn es mit unserem Fach eng verbunden ist. Wir beraten uns mit Physiotherapeuten, Spezialisten von Podiatrie und Orthopädie... was eigentlich auch die Hersteller tun. Wir verkaufen also keine Luftschlösser, was vielleicht jemand behauptet.

Im Allgemeinen sind wir uns einig, dass die gesundheitlichen Folgen des Tragens von Barfußschuhen positiv sind, falls eine Person an keiner schweren Diagnose leidet (dann könnten die Barfußschuhe schädlich sein). Die folgenden Meinungen stützen sich um unsere eigenen Erfahrungen und die Erkenntnisse der modernen Medizin.

Magst Du mehr über natürliche Funktion Deines Körpers, Einfluss auf unsere Gesundheit sowie über rechtzeitige Prävention verschiedener Probleme erfahren? Dann lies unsere Sektion Barfuß-Akademie voll von fachlichen Artikeln. Jetz aber zu den Mythen über Barfußschuhe, die sich in unserer Gesellschaft ausbreiten...

Mythen über Barfußschuhe

1) Fußschmerzen wegen Barfußschuhen Die Barfußschuhe in der Stadt zu tragen ist Hölle!

Richtige Hölle ist unserer Meinung nach die Socken in den Schuhen zu tragen. :-P Ja, die Natur bietet zwar mehr Stoßdämpfung beim Auftreten, aber wenn man die Art und Weise vom Auftreten anpasst und sich auf gesunde Weise bewegt (d.h. man benutzt aktiv die Zehen und nicht wie Elefanten auf die Fersen tritt), kann man jeden Untergrund, auch den härtesten, ohne Schmerzen bewältigen.

Was allerdings wirklich wehtut, sind zusammengedrückte Zehen in Schuhen, langes Stehen auf Schuhen mit Absätzen, zerstörte Knie, Knöchel, Hüften und andere Folgen von falschen Schuhen. Barfußschuhe stellen eigentlich kein Problem dar, man muss nur richtig auftreten, was (zumindest anfangs) bestimmte Wahrnehmung und Konzentration verlangt. Konfektionsschuhe lehren Dich so was nie...

2) Barfußschuhe sind teuer!

Das ist ziemlich relativ, aber es gibt einen Grund, warum sie teurer sind als zum Beispiel die Schuhe in großen Geschäften. Erstens, in den meisten Fällen handelt es sich um spezielle Handarbeit in kleinen Serien, die unter ethischen Bedingungen hergestellt werden. Wir bezahlen also für Forschung, Entwicklung, Innovation und Nachhaltigkeit.

Zweitens, es handelt sich um gesundere Schuhe, die in Zusammenarbeit mit Spezialisten entwickelt wurden. Wir bezahlen also dafür, dass unsere Gesundheit nicht beschädigt wird und dass wir später viel mehr Geld für die Behandlung von Krankheiten, die durch das Tragen falscher Schuhe verursacht wurden, nicht ausgeben müssen. Wenn man eine Bettmatratze oder einen Bürostuhl kauft, sucht man eher teurere Produkte, weil man mit diesen doch lange Zeit verbringt und seinen Körper nicht ruinieren möchte.

Drittens, hochwertige Schuhe halten mehrere Saisons aus (vor allem, weil man sich um teurere Schuhe doch mehr kümmern möchte). Wenn wir also den Preis für ein teures Paar von Schuhen, das, sagen wir mal, drei Jahre aushält, mit dem Preis für drei billige Schuhe vergleichen, die man nach einem Jahr ersetzen muss (womit man die Umwelt schädigt, indem man sie wegwirft), findest Du immer noch, dass Barfußschuhe noch so teuer sind?

Außerdem gibt es auch günstige Barfußschuhe. Zum Beispiel Sneakers von Anatomic kosten ab 27 €. Sie sind also perfekt für diejenigen, die mit Barfußschuhen erst anfangen möchten.

3) In Barfußschuhen hat man kalte Füße!

Warum hat man in beliebigen Schuhen kalte Füße? Wahrscheinlich aus dem Grund, dass sie zu wenig durchblutet sind... Wenn der ganze Körper (und auch die Füße) aktiv arbeitet, erwärmt er sich natürlich. Konfektionsschuhe bieten den Zehen praktisch keinen Raum für ihre aktive Arbeit. Man braucht dann oft noch extra dicke Socken, um sich wohlfühlen zu können. In Barfußschuhen benötigt man nur eine weitere Einlegesohle. Wenn Du allerdings nur an Ort und Stelle stehen möchtest, dann wird es Dir wirklich kalt.

4) Barfußschuhe sehen lustig aus!

Wenn es Dir wichtiger ist, andere zu beeindrucken, als sich um Deine eigene Gesundheit zu kümmern, dann viel Glück... Wir bevorzugen Schuhe mit breiter Spitze, in der die Zehen genug Platz für aktive Arbeit haben, anstatt sie in engen, modernen Schuhen zusammenzupressen. Man formt sich doch seine Brust nicht um, indem man regelmäßig ein Korsett trägt, nur weil es Männer mögen können.

Schau doch nicht nur auf andere, sondern geh selbst als Beispiel dafür voran, dass gesunde Schuhe cool sind! Volvo mag nicht so anziehend wie Porsche sein, doch wenn man ein sicheres Auto auswählen möchte, greift man lieber zu ihm... In unserem Angebot findet man auch Hunderte von modischen Schuhen, in denen man keine Angst haben muss, in die Gesellschaft auszugehen, ohne dass man als eine Ente aussehen muss. Sneakers, Ballerinas, Stiefeln... man muss sich einfach nur auswählen!

5) Barfußschuhe sind die Schuhe mit dünner Sohle!

Ja, aber - wie Mathematiker sagen würden - dies ist eine notwendige, keine hinreichende Bedingung. Dazu müssen wir allerdings noch sagen, dass die Sohle von Barfußschuhen nicht nur dünn, sondern auch in alle Richtungen flexibel sein sollte, dass die Schuhe keinen erhöhten Fersen- oder Zehenbereich haben sollten (sog. Zero Drop) und dass sie vor allem genug Platz für aktive Arbeit von Zehen bieten sollten. Schuhe, die alle diese erwähnten Punkte erfüllen, können wir als vollwertige Barfußschuhe bezeichnen.

6) Sohlen von Barfußschuhen sind rutschig und halten nicht lange!

Eine dünne Sohle ist kein Synonym für einfach zerstörbare oder minderwertige Sohle. Die Eigenschaften von Sohlen hängen stark vom Hersteller ab. Doch man hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, was die Entwicklung von Barfußsohlen im Allgemeinen betrifft. Wenn man Barfußschuhe mit einer gemusterten Sohle aus hochwertigen Materialien kauft, wird sie nicht durchreiben und dank der Traktion wird sie auch nicht rutschen. Wenn man nicht auf Eis oder auf Sandpapier läuft.

7) Barfußschuhe eignen sich nicht für Sport oder Wanderungen!

Sportschuhe mit gefederten Sohlen absorbieren den Aufprall und Bergschuhe fixieren die Knöchel. Anders gesagt - Deine Füße sind inaktiv, arbeiten nicht und werden dadurch geschwächt, was Du sicher nicht willst.

Im Gegensatz dazu können Deine Füße in Barfußschuhen besser das Terrain wahrnehmen, können sich daran anpassen und durch aktive Arbeite verstärken. Beim Laufen können die Zehen in Barfußschuhen vollständig arbeiten, bieten den Füßen beim Aufprallen Kraft und Dynamik und sorgen für die Stabilität. Wenn man sich also richtig bewegen kann, kann man Barfußschuhe überall tragen.

Wenn man von Hügeln oder Bergen hinuntergeht, wird man sogar Freude haben, dass man diese Schuhe an Füßen hat. Denn in Barfußschuhe tritt man rücksichtsvoller auf, wodurch die Füße und Knie nicht so stark belastet werden, als wenn man in Bergschuhen rücksichtslos bergab stapfst.

8) Wenn ich Plattfuß habe, darf ich keine Barfußschuhe tragen!

Das hat Dein Orthopäde gesagt? Vielleicht hat er Dir sogar such spezielle Schuheinlagen vorgeschrieben, die das Fußgewölbe nur passiv unterstützen, anstatt es aktiv zu trainieren. Versuch mit ihm darüber zu reden, ob es nicht besser wäre, die Füße durch natürliches und gesundes Gehen trainieren, anstatt lebenslänglich Korrektionsmittel zu brauchen.

Wir sind der Meinung, dass es besser ist, mit den Füßen aktiv zu arbeiten und sie zu verstärken, anstatt sie zu unterstützen. Es hängt allerdings vom jeweiligen Fall ab. Spezielle Einlagesohlen werden Deinen Füßen doch eher in den breiten und flexiblen Schuhehen guttun als in schmalen und starken Konfektionsschuhen.

9) Barfußschuhe heilen mich aus!

Wenn wir nur magische Schuhe anziehen könnten und tadaa, wären wir auf wundersame Weise gesund! Aber so funktioniert es leider nicht. Mit Barfußschuhen werden wir teilweise die Barriere los, die wir in Form von herkömmlichen Schuhen zwischen uns und dem Boden errichtet haben.

Wenn eine Beschränkung weg ist, gibt es Raum für Verbesserung. Das benötigt allerdings ein bisschen Mühe, man muss z.B. die Technik vom richtigen Gehen verbessern. Die Belohnung kann in der Tat eine bessere Gesundheit sein (oder auch nicht). So wie so kommt sie nicht von selbst.

Neben dem bewussten und aktiven Einsatz von Fußen kann man die Füße auch durch verschiedene Übungen unterstützen.

10) Barfußschuhe sind für alle gut!

Wir sind der Meinung, dass im Gegensatz zu Konfektionsschuhe haben Barfußschuhe einen positiven Einfluss auf die meisten Leute. Wir empfehle sie vor allem Kindern als ihre ersten Schuhe (sowie alle anderen), um sich keine falschen Angewohnheiten zu bilden. Wir empfehlen sie allerdings auch Frauen und Männern aller Alter, weil es nie zu spät ist, sich um eigene Gesundheit zu kümmern.

Als wir jedoch schon am Anfang erwähnt haben, es gibt Patienten, bei denen die Schuhe eine Korrektionsfunktion erfüllen. Für bestimmte Anamnesen sind also Barfußschuhe leider nicht geeignet. Falls es Dein Fall ist (oder Dir nicht sicher bist), dann empfehlen wir Dir Tragen von Barfußschuhen erst mit dem Deinem Arzt zu besprechen.