Winter und Barfußschuhe?

Winterschuhe

Sind Barfußschuhe als Winterschuhe geeignet? Ja, natürlich!

Wir lieben die Bilder vom tschechischen Maler Lada, der verschneites Dorf und schlittenfahrenden Jungen und Mädchen mit roten Nasen gemalt hat. Im Winter soll es kalt sein... aber nicht an den Füßen!

Eine dünne Sohle? Dann friere ich durch! Der Fuß befindet sich doch näher dem Boden und damit der Kälte im Winter näher, außerdem gibt es in Barfußschuhen keine dicke Isolierung so wie in Konfektionsschuhen... Trotzdem lachen Jungen und Mädchen auf den Schlitten unter dem Dorfplatz (nicht nur auf den Bildern). Wieso?

Es hängt von der Bewegung ab!

Winterschuhe

Wie auch bei anderen Körperteilen ist es unwahrscheinlich, dass uns kalt wird, wenn wir unsere Muskeln aktiv halten (wenn man also keine Westroute des K2 besteigt...).

Das ist genau der Effekt, von dem Deine Füße in Barfußschuhen profitieren. Sie haben genug Platz und nehmen viele Reizen für die kleinsten Fußmuskeln wahr, um aktiv zu werden und den Schuh von innen zu "erwärmen". Die Eigenschaften von Barfußschuhen sind:

  • Anatomisch geformte Spitze (respektiert die Fußform) - bietet genug Raum für Bewegung von Zehen an.

  • Dünne und flexible Sohle in allen Richtungen - dadurch kann der Fuß, genauer gesagt die Zehen, beim Gehen aktiv arbeiten und der ganze Fuß nimmt die Oberfläche wahr, auf der er sich bewegt. Man spürt jeden Stein oder jeden Zweig, die die Fußsohle massieren und den Blutkreislauf stimulieren.

  • Ohne erhöhter Ferse und Spitze (Zero Drop) - schwächt nicht das Quer- und Längsgewölbe und verlagert nicht den Körperschwerpunkt

  • Ohne zusätzliche Gewölbestütze - das Gewölbe kann selbst arbeiten. Bei jedem Schritt werden die Muskeln, Sehnen und Nervenenden des Fußes aktiviert. Dadurch werden die Füße richtig durchblutet und das Ergebnis sind warme Füße, die Dir Ruhe bringen.

Wie wärmt man sich auf?

Solange man sich bewegt, spürt man keine Kälte. Man sollte langes Stehen vermeiden. Wenn die Füße nicht in Bewegung sind, arbeiten die Muskeln weniger und haben keine Möglichkeit, die Füße warm zu halten. Denk jetzt daran, wie Deine Zehen frieren, wenn sie in engen Schlittschuhen oder Skistiefeln zusammengepresst sind. (Also nicht in denen, die Ester Ledecka hat. Sie hat beheizte Schuhe, und zweitens setzt sie ihren großen Zeh im Wedeln richtig ein und setzt den ganzen Fuß aktiv ein...:-)).

Wenn man allerdings an einer Bushaltestelle steht und 20 Minuten auf den Bus wartet, hat man doch die Möglichkeit, sich selber aufzuwärmen. Man kann die Zehen oder Knöchel beugen oder eine einfache Übung ausprobieren - das aktive Stehen, das von unserem Bewegungsexperten Matyáš Kozma empfohlen wird.

Steh aktiv!

  1. Steh kerzengerade - das Gewicht ist gleichmäßig auf beide Füße verteilt.

  2. Kippe leicht Dein Becken

  3. Aktiviere Deine Bauchmuskeln

  4. Versuche Deine Schultern in eine gerade Haltung zu bringen (nach unten und hinten)

  5. Beuge leicht Deine Knie - aktiviere Deine Gesäßmuskeln

  6. Und verlagere das Gewicht von der Vorderseite der Zehen auf die Fersen - wippe leicht und drücke auf die großen Zehen

Es scheint als eine winzige Veränderung, aber mach diese Übung für 10 Minuten und dann wirst Du sehen, wie Du anfangen hast, sich aufzuwärmen.

Pflege

Kalte Füße

Wie empfindlich wir auf Kälte reagieren, ist mit unserer subjektiver Wahrnehmung verbunden. Wenn Deine Füße also normalerweise eine ähnliche Temperatur haben wie die Hähnchenschenkel, die man zum Sonntagsessen aus dem Kühlschrank geholt hat, brauchen Deine Füße ein bisschen Hilfe. Mann kann wärmende Kräuter (Melisse, Ringelblume, Ginko) probieren oder Einlagesohle aus Merinowolle in die Schuhen geben. Sie bestehen aus 3 Schichten - Schafwolle (thermoregulierend, antibakteriell), Isolierschaum (Komfort, Schutz vor Kälte) und Metallfolie (schützt vor Nässe, führt die Feuchtigkeit ab). Sie funktionieren hervorragend als Schutz vor Kälte vom Boden.

Auswahl von Schuhen

Kalte Füße haben wir wegen unserem Nacken (bei Jogins zum Beispiel). Um die richtige Schuhe auswählen zu können, muss man Material, Pflege und weitere Eigenschaften in Erwägung ziehen:

  • Mit Membrane - das Prinzip der Membrane besteht darin, Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf nach außen zu leiten, aber kein Wasser nach innen zu lassen. Damit verbessert sich die Wasserbeständigkeit des Schuhs, die atmungsaktiv bleibt, wodurch sie Schweiß wegleiten kann. Schuhe mit Membrane sind allerdings nicht vollständig wasserdicht. Es handelt sich immer noch "nur" ein eng gewebte Textilie.

  • Wasserabweisend - der Schuh besteht aus einem atmungsaktiven Material, das die Fähigkeit hat, dem Eindringen von Wasser zu widerstehen. Es handelt sich also nicht um ein wasserdichtes Material, aber der Vorteil ist, dass der Schuh atmungsaktiv ist und der Fuß nicht schwitzt. Die Wasserbeständigkeit dieses Schuhs kann jedoch durch eine Imprägnierung erheblich verbessert werden.

  • Wasserdicht - der Schuh ist z. B. aus Gummi oder Naturkautschuk hergestellt. Das Material ist daher 100% wasserdicht. Der Nachteil, dass sie keinesfalls atmungsaktiv sind.

Pflege lohnt sich aus

Die Häufigkeit des Imprägnierens hängt davon ab, wie man die Schuhe benutzt. Bei Schuhen, die man nur in der Stadt trägt, reicht es, die Schutzschicht einmal alle 14 Tage aufzusprühen. Wenn die Kinder jedoch jeden Tag in den Schuhen auf nassem Gras oder im Schnee laufen, ist es ideal, die Schuhe jeden Tag zu pflegen.

Vielleicht bist Du der Meinung, dass es zu viel ist, vor allem wenn Du darauf gewöhnt bis, die Schuhe einmal vor und einmal nach der Saison (oder gar nicht) zu behandeln, aber das Ergebnis in Form von trockenen Socken wirst Du selbst erkennen.

Lies auch unser Artikel Wie sollte man die Schuhe pflegen.

Wohin gehst Du in den Schuhen?

Wähle die Schuhe je nach dem Anlass. Wenn Du die Berggipfel barfuß bezwingen willst, empfehlen wir Dir knöchelversteifende Outdoor-Schuhe. Für Adventsmärkte oder Weihnachtseinkäufe kann man in Mid Cut Lederbarfußschuhen oder Frauen in Barfußstiefeln gehen. Und wenn Deine Kinder gerne gefrorene Pfützen knacken, sind gefütterte Gummistiefel das Beste.